Hyaluronsäure wird vor allem in Knorpelzellen und in der Gelenkschleimhaut gebildet. Mit ihrer Hilfe wird die Gelenkflüssigkeit viskös, die Wasserbindungsfähigkeit des Gelenkknorpels wird erhöht, damit unterstützt die Hyaluronsäure die Gleitfähigkeit der Gelenkfläche. Darüberhinaus wirkt Hyaluronsäure auch entzündungs- und schmerzhemmend.
Bei Entzündungen oder nach Verletzungen sinkt die Verfügbarkeit der Hyaluronsäure im Gelenk. Durch Injektionen synthetisch hergestellter Hyaluronsäure kann der erhöhten Reibung der Gelenkflächen und damit der Gelenkabnutzung vorbeugt werden oder diese zumindest abgemildert werden.
Hyaluronsäure bildet eine Schutzschicht auf dem noch vorhandenen Gelenkknorpel und erhöht die Gleitfähigkeit im Gelenk. Eine Injektion erfolgt eher in ein reizfreies Gelenk, daher ist u.U. eine entzündungshemmende Vorbehandlung erforderlich.
Durch Hyaluronsäureinjektionen können wir in frühen Stadien der Arthrose häufig eine deutliche Verbesserung von Arthroseschmerzen erreichen. Diese symptomatische Verbesserung kann bei einzelnen Patienten über Monate oder auch Jahre anhalten. Diese Wirkung ist aber nicht bei jedem Patienten gesichert.
Die Arthrosepatienten spüren bei positiver Wirkung eine deutlich verbesserte Belastbarkeit ihres Gelenks. Wir wenden diese Injektionen in erster Linie bei Kniegelenks- und Sprunggelenksarthrosen an, da wir hier den besten Behandlungseffekt sehen.
Die Hyaluronsäure-Injektion kann nach der Erstbehandlung mehrfach wiederholt werden, solange der Patient davon profitiert. In unserer Praxis führen wir meistens 3 – 5 Injektionen in wöchentlichen Abständen durch.
Eine Wiederholung der Behandlung ist je nach Therapieerfolg und Verlauf in bestimmten Intervallen, etwa nach 9-12 Monaten, sinnvoll. Bei fortschreitender Arthrose wird die Hyaluronsäure-Behandlung weniger effektiv: Es sollte noch ein Mindestmaß an Gelenkknorpel vorhanden sein, damit die Gleitfähigkeit eines Gelenks durch Hyaluronsäureinjektionen verbessert werden kann.
Grundsätzlich sind Injektionen von Hyaluronsäure eine symptomatische Therapie. Hyaluronsäure wirkt also nicht ursächlich gegen den Knorpelverschleiß. Vor allem für unsere jüngeren Arthrosepatienten wollen wir durch diese knorpelunterstützende Behandlung Zeit gewinnen und die Lebensqualität vorübergehend erhöhen.
Wir werden, sofern möglich, auch die mechanisch verantwortliche Arthroseursache mitbehandeln. In etlichen Fällen können wir die Ursache für den Gelenkverschleiß feststellen. Geschieht das rechtzeitig, ist häufig auch noch eine gelenkerhaltende Behandlung möglich. So geht das Gesamtkonzept einer Arthrosetherapie über die Unterstützung mit Hyaluronsäure-Spritzen deutlich hinaus.
Bezüglich möglicher Kontraindikationen und Risiken werden Sie vor einer Behandlung mit Hyaluronsäure von uns gründlich aufgeklärt. Sie können gerne auf Nachfragen weiteres Informationsmaterial durch das Praxisteam erhalten.